Über den Rand

Manchmal ist es so still
in meinem Rippenkorb,
dass ich meine,
laut schreien zu müssen,
um irgendsoetwas wie ein
Gleichgewicht zu finden.
An anderen Tagen spüre ich
Stocken und Stolpern,
hie und da fühlt es sich an,
als wäre etwas hingefallen
und liegengeblieben.
Ich bin froh um all die
Ecken und Kanten in mir –
sich kurz anlehnen ist hier
ebenso möglich wie sich
mit geschlossenen Augen
einen Weg ertasten.
Manchmal fühlt es sich
unsagbar weit an,
mein Ich, unergründlich,
marianengrabentief.
An anderen Tagen kommt
es mir vor, als wäre da
kein Platz für alles,
was ich denke und fühle,
erinnere und mit mir trage,
wonach ich mich sehne
und wovor ich mich fürchte.
Als wären die Gefässe,
die ich bin, hin und wieder
viel zu klein und als liefe
alles über den Rand.

2 Kommentare
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Kommentare

  • Dani

    August 9, 2019 at 15:02
    Reply

    Menschen wie du bringen mich von Zeit zu Zeit dazu, gefühlt überzusprudeln vor Glück ? Und eben genau weil du so bist, wie du es in diesem Text beschrieben hast, mag ich dich so ❤️

    • Emma denkt.
      to Dani

      August 9, 2019 at 16:17
      Reply

      Hach... wie lieb von dir, Dani. Danke ♥

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