Verloren gehen

Egal wo ich suche,
ich finde fast immer dich.
Ob ich will oder nicht.
Ob du da bist oder nicht.
Ich blinzle in den eben erst
erwachenden Tag und atme aus,
was sich nicht in mir
festzuhalten vermag.
Ich fühle mich
in mir selten Zuhause.
Einst dachte ich,
du könntest mir vielleicht
eines sein. Plan B. Ich irrte.
Hier und heute sitze ich da –
mich langsam, mehr und mehr
in meinem innwandig erlebten
Fremdsein erkennend –
und schüttle ab, was nicht
bleiben will.
Ich glaube nicht in jedem
Augenblick eines jeden Tages
an die Ewigkeit, meine aber
zu jeder Zeit ein Teil von ihr
zu sein. Ebenso wie du.
Vielleicht können wir
verloren gehen, ohne gefunden
werden zu wollen.
Nicht von anderen und
womöglich nicht einmal
von uns selbst.

6 Kommentare
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Kommentare

  • Stefan Geiger

    Februar 1, 2021 at 13:19
    Reply

    Von Weitem, von oben betrachtet sind wir Ameisen- schade nur, daß Ameisen selten Pausen einlegen, um zu verharren, um die Schönheit der Umgebung zu genießen. So hoffe ich denn, wir streben nicht dem Abhang wie die Lemminge entgegen und […] WeiterlesenVon Weitem, von oben betrachtet sind wir Ameisen- schade nur, daß Ameisen selten Pausen einlegen, um zu verharren, um die Schönheit der Umgebung zu genießen. So hoffe ich denn, wir streben nicht dem Abhang wie die Lemminge entgegen und verharren desöfteren in Demut vor dem Schönen ! Lieben Gruß aus Berlin xxx Stef 🙏❤ Read Less

  • Michael

    Januar 30, 2021 at 18:04
    Reply

    Vielleicht ist Heimat etwas, was uns in die Kindheit scheint, worin wir aber nie ganz sind. Die Fremdheit bleibt uns als immer neuer Ansporn ins Offene zu fragen. Ein schöner Text mit tiefer Wahrheit.

  • Dani

    Januar 30, 2021 at 10:13
    Reply

    Um es mit dem, wie ich finde fabelhaften Gedankenbild von Jürg Halter zu sagen, welches er gestern vorgelesen hat und mir seitdem im Kopf rumschwirrt...wir sind alle ein Staubkorn in der Ewigkeit. Dieses Bild finde ich schön und trotz allen […] WeiterlesenUm es mit dem, wie ich finde fabelhaften Gedankenbild von Jürg Halter zu sagen, welches er gestern vorgelesen hat und mir seitdem im Kopf rumschwirrt...wir sind alle ein Staubkorn in der Ewigkeit. Dieses Bild finde ich schön und trotz allen Verhältnismäßigkeiten, was Raum, Zeit und Größenverhältnisse angeht, verbindend und tröstend zugleich. Read Less

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