Bis über den Rand

Wir verabschieden uns und gehen in unterschiedliche Richtungen davon.

Nach einigen Metern drehen wir uns beide um, machen ein paar vorsichtige Schritte rückwärts und winken einander zu. Die lediglich durch ein paar in einer Reihe leuchtende Glühbirnen zerstreute Dunkelheit verschluckt unsere Bewegungen beinahe gänzlich und hinterlässt nicht viel mehr als die Ahnung des jeweils anderen.

Mehr braucht es in diesem Augenblick nicht.

Ich bleibe kurz stehen und gehe dann weiter in Richtung meines Heimwegs. Mit im Gepäck trage ich ein Lächeln in die Nacht hinaus. Ich stelle mir vor, du tust es mir gleich und mein Lächeln wird breiter.

Ich höre meine Schritte auf Asphalt mit dem Rauschen des Flusses zu meiner Linken zu einem Klangbrei verschwimmen, der mich in Gedanken weg vom Hier und Jetzt und in eine in kräftigen Farben bis über den Rand ausgemalte Zukunft trägt.

Eine warme Spätsommerbrise zieht über das gleichmässig dahinströmende Wasser, trägt seinen unverwechselbaren Duft zu mir herüber und in meine Nase.

Ich blinzle in die Nacht, die still und geduldig vor mir liegt wie das unausgesprochene Versprechen eines neuen Anfangs und dem demnächst anbrechenden Morgen entgegen.

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